Deadline verlängert: CfP: XXXV. Jahrestagung der Deutschen Vereinigung für Chinastudien
Das Institut für Sinologie und Ostasienkunde der Universität Münster richtet vom 15. bis 17. November 2024 die XXXV. Jahrestagung der Deutschen Vereinigung für Chinastudien 德語地區漢學協會 aus. Die Tagung widmet sich dem Thema “Krieg und Frieden 戰爭與和平” und beleuchtet sinologische Perspektiven auf chinesische Konzeptionen und Erfahrungen von Krieg und Frieden in Vergangenheit wie Gegenwart.
Die Frist für die Einsendung von Abstracts wurde verlängert: Wir laden herzlich zur Einsendung von Abstracts (250 Worte) bis zum 31.08.2024 ein und freuen uns auf ein weites Spektrum von Beiträgen: Der Blick auf das prädynastische und kaiserzeitliche China ist genauso erwünscht wie die Beschäftigung mit dem neueren und kontemporären Greater China; Untersuchungen mit engem lokalem Fokus auf einen Teil der sinophonen Welt sind ebenso zulässig wie globalhistorische Betrachtungen.
Call for Papers
Krieg und Frieden sind Grundkomponenten der Menschheitsgeschichte. Sie prägen das Leben der Menschen weltweit. Auch in chinesischen Kulturregionen war immer schon ein großer Teil des Denkens von Krieg und Frieden beeinflusst, sei es im alltäglichen Leben oder im politischen Diskurs. Heute beansprucht die Regierung der VR China für sich, für eine “friedliche Außenpolitik” einzustehen und als Vermittlerin zwischen Konfliktparteien aufzutreten. Im “Westen” hingegen steht sie in den letzten Jahren aufgrund militärischer Aufrüstung und territorialer Ansprüche vor allem als potenzieller Aggressor häufig eher negativ im Mittelpunkt massenmedialer Berichterstattung. Komplementär zu den bestehenden Diskursen sollen im Rahmen der diesjährigen Jahrestagung der DVCS sinologische Perspektiven auf chinesische Konzeptionen und Erfahrungen von Krieg und Frieden in Vergangenheit wie Gegenwart in den Vordergrund treten.
So wie sich sinologische Forschung durch das Zusammenführen unterschiedlicher Themenfelder und die Einbindung verschiedener Methoden auszeichnet, soll auch die Tagung durch ein breites Spektrum von Herangehensweisen belebt werden. Wir nähern uns dem Thema deswegen von verschiedenen Standpunkten aus: Der Blick auf das prädynastische und kaiserzeitliche China ist genauso erwünscht wie die Beschäftigung mit dem neueren und kontemporären Greater China; Beiträge mit engem lokalem Fokus auf einen Teil der sinophonen Welt sind ebenso zulässig wie globalhistorische Betrachtungen.
Wir erbitten Beiträge, die sich dem Tagungsthema konzeptionell oder anhand von konkreten Fallbeispielen nähern. Herrschaftliche Kriegslegitimation und Rhetorik im Zusammenhang auch mit (staats)philosophischen Überlegungen kosmischer Ordnung interessieren gleichermaßen wie Einzelschicksale und psychologische Dimensionen von Krieg und Frieden. Wodurch kennzeichnen sich Narrative von Siegern gegenüber Besiegten und wie stehen gesamtgesellschaftliche Aspekte wie Kriegsschuld, Idealisierung, Heroisierung, Viktimisierung und die kollektive Erinnerung mit diesen in Verbindung? Welche Form nehmen demgegenüber individuelle Bewältigungsstrategien an und welche Aussagen lassen sich anhand der Untersuchung persönlicher Alltagserfahrungen sowie ihrer Darstellung in Literatur und Kunst treffen? Der disruptive Charakter von mit Waffengewalt ausgetragenen Konflikten vermittelt leicht den Eindruck, dass Frieden sich nur durch die Abwesenheit von Krieg definieren lässt. Ist Frieden also mehr als nur die Absenz von Krieg und kann eine klare Abgrenzung der beiden Zustände formuliert werden?
Wir laden dazu ein, das Thema “Krieg und Frieden” aus verschiedenen Perspektiven auf der diesjährigen Tagung der DVCS in Münster vom 15.–17. November 2024 gemeinsam zu diskutieren. Neben den oben vorgeschlagenen Bereichen bieten sich unter anderem folgende Themenfelder an:
- Literarische und künstlerische Verarbeitung; Rolle von Literatur, Kunst und Medien in Vorbereitung auf sowie in Kriegszeiten
- Linguistische und definitorische Fragestellungen
- Soziale und demographische Auswirkungen von Kriegen und Fluchtbewegungen; umweltbedingte Phänomene als Gründe für Kriege
- Philosophische Beschäftigung mit Krieg und Frieden
- Krieg in der kollektiven und individuellen Erinnerung; gesteuerte Erinnerung, Erinnerungsorte
- Militärhistorische, technologische und wirtschaftliche Aspekte
- Soziologische Aspekte, Rolle des Militärs, Ansehen und Prestige von Streitkräften
- Besonderheiten des Kriegs in einem multiethnischen Staat
- Feind- und Freundschaftsbilder und -konstrukte
- Friedensbewegungen, Pazifismus, Utopien und Friedenssymbole
- Genderspezifische Perspektiven auf Krieg und Frieden; vulnerable Gesellschaftsgruppen im Krieg
- Religiöse Perspektiven auf Krieg und Frieden; organisierte und internationale Religionsgemeinschaften im Krieg
- Krieg und Recht; Vorstellungen eines gerechten Kriegs
- Krieg in der multipolaren Moderne
Dissertationsvorhaben
Dissertationsvorhaben oder kürzlich abgeschlossene Dissertationsprojekte können auch ohne direkten Bezug zum Tagungsthema im Rahmen eines separaten Panels vorgestellt werden.
Anmeldung und Teilnahme
Die Tagung wird vom 15. bis zum 17. November 2024 in Präsenz im Institut für Sinologie und Ostasienkunde der Universität Münster stattfinden (Schlaunstraße 2, 48143 Münster).
Wir freuen uns über Einreichungen zum Tagungsthema und bitten um die Einsendung von Abstracts (250 Worte) mit einer kurzen Beschreibung der eigenen Person (ca. 100 Worte) bis zum 31.08.2024 an: dvcs2024[at]uni-muenster.de.
Die Anmeldefrist für Teilnehmende ohne eigenen Vortrag ist der 30.09.2024.
Die Veröffentlichung ausgewählter Beiträge zum Tagungsthema ist in Form des Jahrbuchs der DVCS vorgesehen.
Die Mitgliederversammlung wird am Abend des 16. November stattfinden.
Für Mitglieder der DVCS und Studierende bis zum Master ist die Teilnahme kostenfrei. Für Nichtmitglieder wird eine Teilnahmegebühr in Höhe von 30,00 Euro fällig.
Weitere Informationen: https://uni.ms/dvcs2024