Konferenz “Die Schattenseiten des Wirtschaftswachstums in Südostasien”
Eine Veranstaltung des Arbeitskreises Südostasien der Deutschen Gesellschaft für Asienkunde in Zusammenarbeit mit dem Fach Südostasienwissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt a.M. und der Südostasien Informationsstelle im Asienhaus, Köln
Ort: Goethe-Universität Frankfurt a. M.
Zeitpunkt: 19./20. Juni 2015
Wolkenkratzer und moderne Shopping Malls prägen schon jetzt das Bild der Großstädte in Südostasien. Mehr als 100 Millionen Menschen gelang dort in den letzten Jahrzehnten der Aufstieg in die Mittel- oder gar Oberschicht. Sie können sich nun fast selbstverständlich frühere Luxusgüter wie Autos, Urlaubsreisen oder neue Smart Phones leisten. Ganz Südostasien scheint ein entwicklungspolitisches Erfolgsmodell zu sein, das als Vorbild für andere Weltregionen dienen könnte.
Hierbei wird jedoch oft übersehen, dass Südostasien eine extrem heterogene Region ist und es nicht nur ein südostasiatisches ökonomisches Erfolgsmodell, sondern sehr viele gibt: Von weitgehend staatlich gelenkter Wirtschaftspolitik in Vietnam über sogenannte entwicklungslenkende Staaten wie Malaysia oder Singapur bis hin zur freien Marktwirtschaft in den Philippinen.
Darüber hinaus hat der Wirtschaftsboom in Südostasien auch zahlreiche negative Auswirkungen: Die Einkommensgegensätze werden immer größer und neue soziale Ungleichheiten entstehen, die Gegensätze zwischen ressourcenreichen und ressourcenarmen Regionen wachsen und die Ausbeutung natürlicher Rohstoffe und der enorme Landbedarf für den Anbau sogenannter „boom crops“ zerstören die Lebensgrundlage der lokalen Bevölkerung in vielen ländlichen Regionen. Ebenso hat das Wirtschaftswachstum – anders als in vielen entwicklungspolitischen Lehrbüchern vorhergesagt – nicht quasi-automatisch zu demokratischeren Regierungsformen geführt.
Das Ziel der Konferenz ist es, die Entwicklungserfolge Südostasiens einzuordnen, mit regionalwissenschaftlicher Expertise aus unterschiedlichen Fachperspektiven (v.a. Regional- und Politikwissenschaft) entwicklungspolitisch relevante Aspekte zu diskutieren und Rückschlüsse für ein demokratischeres, nachhaltigeres und sozial gerechteres Wirtschaftsmodell in Südostasien zu ziehen. Zudem soll durch die Tagung die Kooperation und Vernetzung von zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in Südostasien arbeitenden Wissenschaftlern verstärkt werden, so dass zukünftig eine engere Zusammenarbeit möglich ist.
Schwerpunkt der Konferenz sollen vier dreistündige Workshops bilden, in denen nach 2-3 Input-Referaten über die unter Ziel der Konferenz genannten Punkte diskutiert werden soll.
Das vollständige Tagungsprogramm sowie weitere Informationen finden Sie auf der beiliegenden Informationsbroschüre/Flyer .