Schattenseiten des Wirtschaftswachstums – südostasien Heft 2/ 2015

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Redaktionsschluss: 15. 0 3.2015

Artikel bitte senden an: Genia Findeisen, gfindeisen@yahoo.com

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In den letzten Jahrzehnten hat keine Weltregion (mit Ausnahme von China bzw. Ostasien) solch große entwicklungspolitischen Fortschritte gemacht wie Südostasien. Aus oft von Kriegen gezeichneten Ländern entwickelten sich boomende Volkswirtschaften, deren Wachstumsraten gerade nach dem Jahr 2000 zu den höchsten weltweit zählten. Wolkenkratzer und moderne Shopping Malls prägen das Bild der Großstädte. Millionen von Menschen gelang der Aufstieg in die Mittelschicht. Sie können sich nun fast selbstverständlich frühere Luxusgüter wie Autos oder Smart Phones leisten. Ausländische Investoren stürzten sich auf die neuen “emerging markets” und auch westliche Regierungsvertreter zeigten sich beeindruckt vom wirtschaftlichen Erfolgsmodell Südostasien. Einige Länder der Region tun sich jedoch schwer, das Milleniumsziel Nr. 1 „Beseitigung der Armut“ zu erreichen. Wir wollen in dieser Ausgabe die unterschiedlichen Entwicklungsmodelle gegenüber stellen und insbesondere die sozioökonomischen Auswirkungen des Wirtschaftswachstums näher beleuchten. Folgende Themenblöcke sind daher von Interesse:

1. Entwicklungsmodelle

Es gibt nicht nur ein südostasiatisches ökonomisches Entwicklungsmodell: Von weitgehend staatlich gelenkter Wirtschaftspolitik in Vietnam über sogenannte entwicklungslenkende Staaten wie Malaysia oder Singapur bis hin zur freien Marktwirtschaft in den Philippinen. Sind staatlich gelenkte Modelle erfolgversprechender und sozial gerechter als marktwirtschaftliche? Sind die negativen Entwicklungsfolgen in beiden Fällen unterschiedlich? Welche Ansätze alternativer Entwicklungsstrategien existieren?

2. Verteilungsgerechtigkeit

Der Wirtschaftsboom hat zu immer größeren Einkommensgegensätzen und zum Entstehen neuer sozialer Ungleichheiten geführt. Südostasien ist zudem eine extrem heterogene Region, nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht. Vom Wirtschaftswachstum haben nicht alle Regionen gleichmäßig profitiert, das Verhältnis Stadt-Land muss in vielen Staaten neu definiert werden. Auch gibt es große Unterschiede zwischen Küsten- und Binnenregionen. Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer des Wirtschaftsbooms? Welchen Einfluss haben kapitalistische Wertvorstellungen auf die Bevölkerung? (Konsumverhalten, Verlust traditioneller Wertvorstellungen) Welche sozialen und gesellschaftlichen Folgen haben diese Entwicklungstrends (soziale Polarisierung, Instabilität)? Warum sind staatliche Gegenmaßnahmen oft wenig erfolgreich? Welche gesellschaftlichen und regionalen Gruppen sind auf welche Weise von den Schattenseiten betroffen und wie gehen diese mit den negativen Folgen um?

3. Demokratisierung

Das Wirtschaftswachstum hat – anders als in vielen entwicklungspolitischen Lehrbüchern vorhergesagt – nicht automatisch zu demokratischeren Regierungsformen geführt. Nach wie vor dominieren in weiten Teilen Südostasiens autoritäre Regime, die wenig von Mitsprache und individuellen Freiheitsrechten halten. Warum konnten sich die zunehmend wohlhabenderen und gebildeten Mittelschichten nicht politisch stärker einbringen? Welche politischen Folgen hat der Wirtschaftsaufschwung in Südostasien? Werden durch das Wirtschaftswachstum die konservativ-autoritären Kräfte gestärkt oder entstehen nicht auch neue Freiräume für progressive gesellschaftliche Kräfte?

 

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