Tätigkeitsbericht für die Jahre 2001-2002
Tätigkeitsbericht der Geschäftsführung für die Jahre 2001 bis 2002
Vorbemerkung
Am 1. April 2001 habe ich die Geschäftsführung der Deutschen Gesellschaft für Asienkunde als Nachfolgerin von Herrn Dr. Günter Schucher übernommen, der im Mai 2001 in den Vorstand der DGA (als Geschäftsführendes Vorstandsmitglied) gewählt worden ist und dem ich an dieser Stelle für die gewinnbringende Einarbeitungszeit und nachhaltige Betreuung besonders herzlich danke. Meine Pläne für die Tätigkeit in der DGA reichten von der Überarbeitung (sog. Relaunch) und dem Ausbau der Website (neue Navigation, Forum für Sie als Mitglieder, ein passwortgeschütztes Mitgliederverzeichnis etc.) über Ideen für die Mitgliedergewinnung und bessere Nutzung der Internetmöglichkeiten (z.B. E-Mail-Verteiler), über ein neues Logo und die Unterstützung der Mitgliederaktivitäten (Intensivierung der Aktivitäten, Sponsoring, wiss. Austausch, Arbeitskreise, Diskussionsforum auf der Website) hin bis zu Möglichkeiten für Sparmaßnahmen (z.B. E-Mail-Verteiler statt Briefpost, Internetbanking). Einen großen Teil dieser Pläne konnte ich in diesen zwei Jahren verwirklichen. Bitte seien Sie noch einmal darüber informiert, dass mir nur ein Wochenarbeitszeitkontingent von 10 Stunden zur Verfügung steht.
1 Allgemeine Entwicklung der Gesellschaft
Unsere Gesellschaft versteht sich als wissenschaftliche Gesellschaft,
- die nicht nur wissenschaftliche Studien über das gegenwärtige Asien fördern, sondern auch eine breitere
- Öffentlichkeit über Asien informieren will; die nicht nur Asienwissenschaftler in ihrer Arbeit unterstützen und wissenschaftliche Kontakte über Fächergrenzen hinweg ermöglichen, sondern auch helfen will, Arbeitsbeziehungen in die Bereiche der Politik, Wirtschaft und Kultur hinein herzustellen.
Die Entwicklung und das Wirken unserer Gesellschaft ist damit sowohl von den Entwicklungen in Asien selbst und ihrer Rezeption in der deutschen Öffentlichkeit als auch von den Entwicklungen im Bereich der Asienwissenschaften und der Wissenschaften im Allgemeinen beeinflusst. Das Interesse an Asien hat in der deutschen Öffentlichkeit auch nach der „Asienkrise“ nicht abgenommen, wie u.a. Anfragen vor allem seitens der Medien an die Geschäftsstelle nach wissenschaftlich abgesicherten Informationen sowie drei Tagungen im Februar und Mai 2001 sowie im Oktober 2002 belegen, zu denen auch die DGA eingeladen hatte. In deutlichem Widerspruch dazu steht die immer noch bestehende institutionelle Bedrohung asienwissenschaftlicher Forschung und Lehre im Zuge von Sparmaßnahmen und Umstrukturierungen an den Hochschulen. Die Kenntnis der wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Asien wird mit der wachsenden Globalisierung immer wichtiger. Zur Tagung 2003 werden Vertreter anderer asienbezogener Fachgesellschaften – und erstmalig auch Botschafter und Pressekorps – eingeladen, um Fragen von gemeinsamen Interesse zu besprechen.
- Die DGA hat in den letzten zwei Jahren erfolgreich die Interessen der AsienwissenschaftlerInnen vertreten. Sie kann dies, weil sie
- WissenschaftlerInnen aller Fachgebiete vereinigt,
- den asienwissenschaftlichen Nachwuchs in Kooperation mit der SWP, Berlin, und dem OWK, Brühl, zu Nachwuchstagungen einlädt,
- nicht in Konkurrenz zu anderen Gesellschaften steht, auch nicht zu denen der „traditionellen“ Asienwissenschaftler,
- mit der Zeitschrift ASIEN über ein Medium verfügt, das über alle Fachgrenzen hinweg große Verbreitung gefunden hat und
- der als auch Interessierte nutzen können und inzwischen auch den virtuellen Wissensaustausch durch ein Diskussionsforum im Mitgliederbereich fördert.
Vor diesem Hintergrund sollen nun die Entwicklung der Gesellschaft aufgezeigt und über die Arbeit der DGA berichtet werden. Da ein entscheidendes Instrument des Wirkens der DGA die Herausgabe der Zeitschrift ASIEN ist, soll dabei — wie vor zwei Jahren — der „Bericht der Redaktion ASIEN“ in die Betrachtung einbezogen werden (siehe Anhang 1).
2 Mitgliederentwicklung
Ein wesentlicher Faktor bei der Erfüllung der Aufgaben einer Fachgesellschaft ist zunächst die Entwicklung der Gesellschaft selbst. Die Zahl der Mitglieder ist von 1993 an erstmals seit Ende der 80er-Jahre wieder gestiegen, und zwar von 463 auf 579 im Jahre 1996. Dann blieb die Zahl drei Jahre lang bis 1998 stabil, was durchaus als Erfolg zu werten war. Und seit 1999 steigt die Zahl der Mitglieder wieder an und erreichte Ende 2002 mit 655 Mitgliedern einen neuen Spitzenwert. Dieser Anstieg der Mitgliederzahlen hat ein bestimmtes Muster:
- Die Zahl der korporativen Mitglieder ist nahezu gleich geblieben. Hierbei handelt es sich häufig um Universitätsinstitute und Bibliotheken, was wohl darauf hindeutet, dass vor allem die Zeitschrift ASIEN für diese von Interesse geblieben und nicht Mittelkürzungen zum Opfer gefallen ist.
- Die Zahl der vollzahlenden Mitglieder ist in den letzten zwei Jahren gestiegen. Hierbei handelt es sich vor allem um Wissenschaftler an den Universitäten, aber auch um an Asien Interessierte div. Sparten (z.B. Jura, Handel, Consulting).
- Der wesentliche Faktor des Anstiegs ist die zunehmende Zahl studentischer Mitglieder: Sie verdoppelte sich im Zeitraum von 1993-1996 und stieg seitdem noch einmal um knapp ein Drittel. Dabei kommen viele der Studierenden aus nicht-asienkundlichen Fächern.
- Ausblick 2003: Durch eine Statusüberprüfungsaktion erhöht sich die Zahl der Vollzahler und der Anteil der Studierenden geht zurück.
Sehr positiv ausgewirkt hat sich dabei die Website der DGA, die im Sommer 2001 völlig neu von der Webdesign-Firma leansite gestaltet wurde. Während früher Neueintritten vielfach ein Briefwechsel, Telefonanrufe und das Zusenden von Ansichtsexemplaren von ASIEN vorausging, erfolgen inzwischen ca. 95% der Neueintritte über die Homepage ohne vorherige Kontaktaufnahme zur Geschäftsstelle. Die Zahl der Besuchenden der Website erreichte im Januar 2003 mit 3.641 einen neuen Spitzenwert. Neben der Website wurde seitens der Geschäftsstelle durch die Versendung von Faltblättern an die Universitätsinstitute, Auslage von Faltblättern und ASIEN-Heften auf Tagungen und Seminaren, durch Anzeigen in den Zeitschriften des Instituts für Asienkunde, in China Perspectives (Hongkong), in den Mitteilungen der Deutsch-Mongolischen Gesellschaft e.V., in das neue china und in der ZS der AGEE e.V. geworben. Zur finanziellen Stärke der DGA tragen neben den Mitgliedseinnahmen auch die Abonnements der Zeitschrift ASIEN bei sowie in geringer Höhe – und ausbaufähig – kostenpflichtige Anzeigen. Die Zeitschrift wird weiterhin in einer Auflage von 1.000 Exemplaren gedruckt und an die Mitglieder sowie an 184 Abonnenten versandt. Über 40 Personen und Institutionen erhalten ASIEN kostenlos. Anfang 2002 mussten aus Kostengründen viele Freiexemplare storniert werden. Alle Empfänger der Freiexemplare wurden angeschrieben und gebeten, ihr Frei-Abo in ein kostenpflichtiges Abo umzuwandeln. Auch dadurch konnte 2001/2002 die Zahl der Abos um 15 erhöht werden. Davon sind vier Abos wiederbelebte Abos. Bei den „traditionellen“ Abonnenten, den Universitäts- und Staatsbibliotheken, scheint ASIEN als Fachorgan weiter anerkannt zu sein.
3 Aufgabenbereiche der DGA
Zu den Aufgaben einer wissenschaftlichen Gesellschaft gehört es,
- zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses beizutragen,
- zur Intensivierung des fachwissenschaftlichen Diskurses beizutragen und ihre Mitglieder durch Aufbereitung entsprechender Informationen an der fachlichen Entwicklung im eigenen Fach und in benachbarten Fächern teilhaben zu lassen (durch Tagungen, Literaturanalysen und Konferenzberichte),
- neuere Forschungsthemen, -projekte und -ergebnisse zur Diskussion zu stellen,
- ein Forum für den Informationsaustausch (z.B. Forum auf der Website) zu bieten,
- die nationale und internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit durch Sammlung und Verbreitung entsprechender Informationen (z.B. Fördermöglichkeiten) verbessern zu helfen,
- die Kontakte zu anderen Wissenschaftlervereinigungen zu intensivieren und die Vertretung nach außen zu verbessern (z.B. durch die Abstimmung und Zusammenarbeit mit Wissenschaftsorganisationen).
3.1 Nachwuchsförderung
Für die Mitgliedschaft in der DGA ist kein akademischer Abschluss erforderlich wie in manchen anderen wissenschaftlichen Fachgesellschaften. Dies kann an sich schon als Fördermaßnahme begriffen werden, ermöglicht es doch dem Nachwuchs, sich in die „Gemeinschaft der Wissenschaftler“ einzubringen. Dass dies für viele Studierende und DoktorandInnen attraktiv ist, zeigen die oben genannten Neueintritte. Darüber hinaus bemühen wir uns, in ASIEN und auf unserer Homepage Informationen bereit zu stellen, die auch für den Nachwuchs von Interesse sind. Z.B.
- informieren wir regelmäßig über die Lehrveranstaltungen (LV) und Studiengänge. Die LV wurden ab Oktober 2002 erstmalig zum Download auf der Website in einer neu eingerichteten Rubrik bereit gestellt. Ab 2003 sind die LV-Angebote nur noch dort zu finden; in ASIEN werden sie nicht mehr veröffentlicht. Auf der Homepage haben wir außerdem unter dem Punkt „Asienwissenschaften“ Links zu den Websites der asienkundlichen Seminare sowie zu Instituten und anderen forschungsrelevanten Einrichtungen aufgelistet.
- Eine Liste von Stipendien- und Praktikumsmöglichkeiten für China ist auf unserer Homepage zu finden, Links zu entsprechenden Informationen für Japan und Korea sowie zum DAAD werden dort genannt.
- Die Beiträge aus ASIEN, die sich mit Hinweisen auf die Nutzung des Internets beschäftigen, wurden auch auf unserer Homepage als „ASIEN-Texte“ eingestellt. Bisher waren dies vor allem Texte zu Südostasien, die dankenswerterweise von Dr. Wischermann und Dr. Sander organisiert wurden.
- Seit vier Jahren beteiligt sich die DGA auch an den Tagungen für Nachwuchswissenschaftler, die maßgeblich von Frau Dr. Gudrun Wacker (SWP Berlin) und Christoph Müller-Hofstede (Ost-West-Kolleg, Brühl) organisiert werden. Die Tagung 2003 muss(te) jedoch leider aufgrund zu geringer Anmeldungen ausfallen. Um in der Zukunft wieder Nachwuchstagungen anbieten zu können, wäre ein gewisses Engagement der LehrstuhlinhaberInnen in der DGA notwendig.
3.2 Förderung des fachwissenschaftlichen Diskurses
Genuine Aufgabe einer Fachgesellschaft ist, die Mitglieder an der fachlichen Entwicklung im eigenen Fach und in benachbarten Fächern teilhaben zu lassen. Darum hat sich die Geschäftsstelle auf verschiedenen Wegen bemüht: An erster Stelle ist hier natürlich wieder die Zeitschrift ASIEN zu nennen. Ein Blick auf die Autorenliste eines jeden Heftes zeigt den großen Kreis der einbezogenen Wissenschaftler. In erster Linie ging es der Redaktion darum, diesen Kreis zu erweitern und die Qualität der Zeitschrift zu steigern.
- Das Bemühen wurde fortgesetzt, durch die thematische Gruppierung von Beiträgen den besonderen Charakter der „Asien“-Zeitschrift stärker zur Geltung kommen zu lassen. Hier ist besonders auf die Hefte Januar 2001 (Umweltprobleme in Asien), Juli 2001 (Funktionswandel und Staatskapazität in der VR China; Sonderheft des ASC) und April 2002 (Aktuelle Fragen der japanischen Innenpolitik, guest-editor: Prof. Dr. Gesine Foljanty-Jost) hinzuweisen.
- Das Juli-Heft 2002 ist bereits vergriffen und wurde vom Institut für Ostasienwissenschaften in Duisburg konzipiert (guest-editor: Prof. Dr. Markus Taube). Alle sechs Artikel zum Themenbereich „Stability in a highly dynamic world – Structural change and systemic stability in East Asia” und die dazugehörigen Comments sowie das Editorial wurden in englischer Sprache verfasst.
- Mit dem Oktober-Heft 2001 wurde eine neue Rubrik „Asien aktuell“ eingerichtet (Nepal: das Palastmassaker und seine Auswirkungen), um sehr aktuellen und kurzen (unreferierten) Beiträgen gerecht zu werden.
- Zu nennen sind weiter vor allem Konferenzberichte, Buchrezensionen, Projektberichte, Konferenzankündigungen — Informationen, die von der Redaktion aktiv gesammelt werden und bewusst einen breiten Raum in der Zeitschrift einnehmen. Erreicht wurde auch eine breitere Streuung der Themen. Fast alle Asien-Regionen konnten im Berichtszeitraum abgedeckt werden.
- Auch die schon erwähnten Beiträge zur Bedeutung des Internets für die Asienwissenschaften sind als Hilfestellung für Asienwissenschaftler gedacht.
Neben der Zeitschrift ASIEN spielen für den fachwissenschaftlichen Diskurs Tagungen eine wichtige Rolle.
- Zu nennen sind hier natürlich zuerst unsere eigenen Tagungen, die wir alle zwei Jahre im Zusammenhang mit der Mitgliederversammlung durchführen. Dabei bemühen wir uns stets, Themen zu finden, die erstens aktuell sind, zweitens ganz Asien betreffen und drittens über die Asienwissenschaftler hinaus auch andere an Asien Interessierte ansprechen. Vor zwei Jahren hatten wir das Thema „Asien und das Internet“ gewählt – ein Thema, das bisher wenig wissenschaftlich aufbereitet ist. Somit konnte die Tagung nur einen kurzen Anriss über neueste Entwicklungen und Trends des Internets in Asien geben. Die Tagung war mit ca. 135 Teilnehmenden gut besucht. Ihre Durchführung wurde zum einen — wie auch in diesem Jahr — durch die freundliche Unterstützung des Japanisch-Deutschen Zentrums, zum anderen dadurch ermöglicht, dass das Institut für Asienkunde die Reisekosten der ReferentInnen und die Finanzierung der Buchveröffentlichung übernahm (siehe auch Anhang 3).
- Darüber hinaus lädt die DGA ihre Mitglieder in den Jahren zwischen den Mitgliederversammlungen zu Tagungen des Instituts für Asienkunde ein. Im Februar 2001 veranstaltete das IfA eine internationale englischsprachige Tagung zum Thema „China’s WTO Accession. National and International Perspectives“. Zu dieser Veranstaltung im Rahmen des EU-China Academic Networks (ECAN) kamen — wider alle Erwartungen — 300 Teilnehmende, davon nicht nur mindestens ein Drittel aus der Wirtschaft, sondern auch Vertreter von Ministerien und Forschungseinrichtungen des europäischen Auslandes. Die Teilnahme, die verschiedenen Panels und die Diskussionen zeigten, dass es durchaus möglich ist, wissenschaftliche Informationen auf hohem Niveau an die Praktiker in Politik und Wirtschaft zu vermitteln. Im Oktober 2002 lautete das Thema der regulären IfA-Tagung „Chinas und Japans zukünftige Bedeutung für Ostasien und die Weltwirtschaft“, die in Zusammenarbeit mit dem APA und in Berlin veranstaltet wurde. Sie knüpfte unmittelbar an der zentralen Fragestellung der 9. Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen Wirtschaft im Juli in Tokyo an: Wie stark ist die Region Ostasien mit der Weltwirtschaft verknüpft, welche Impulse gehen von dort aus und wie werden sich die wirtschaftlichen Strukturen in der Region entwickeln? – Diese Fragen wurden einerseits auf die beiden wichtigsten Akteure Japan und China zugespitzt und andererseits um eine langfristige Sichtweise bis 2020 ergänzt. Auch diese Tagung war mit 220 Teilnehmenden sehr gut besucht.
Abschließend sei auf eine besonders positive Initiative verwiesen. Der zweite Workshop des ASC (Arbeitskreis für sozialwissenschaftliche Chinaforschung), der sich 2000 innerhalb der DGA gegründet hatte und inzwischen ca. 30 Mitglieder hat, fand im Mai 2001 im Anschluss an die wissenschaftliche Tagung der DGA statt. Die Programmatik und ein Aufnahmeformular sind auf der Homepage der DGA und auf der ASC-eigenen Website unter www.as-china.org zu finden. Im Januar 2002 wurde ein Workshop des ASC in Witten zum Thema „Staatskapazität“ durchgeführt. Die ASC-Tagung vom November 2002 wurde auf den 23.5.2003 verschoben und wird im Rahmen der DGA-Tagung 2003 den 3. Workshop bilden.
3.3 Förderung des internationalen wissenschaftlichen Austauschs
Im Bereich der internationalen Zusammenarbeit ist die Gesellschaft bisher nur in geringem Maße aktiv geworden.
- Bemühungen um mehr englischsprachige Aufsätze in ASIEN wurden fortgesetzt. Problematisch sind hier allerdings die Lektoratstätigkeit und das Einwerben englischsprachiger Aufsätze.
- Auf der Website wurde zum Januar 2003 eine Rubrik mit „english articles“ eingerichtet. Englischsprachige Aufsätze können hier im Volltext heruntergeladen werden, was der Internationalisierung und besseren internationalen Wahrnehmung dienen soll. Interessierte können bekunden, ob sie ab 2004 eine parallel erscheinende englischsprachige Printversion von ASIEN wünschen und abonnieren würden.
- In Kooperation mit der Übersee-Dokumentation in Hamburg und finanziert vom Institut für Asienkunde wurden die Einträge in der Datenbank AccessAsia: A Guide to Specialists and Current Research laufend aktualisiert, die inzwischen online und kostenlos nutzbar ist. In die Datei aufgenommen werden kann jeder, der eine asienbezogene Lehr-, Forschungsoder Beratungstätigkeit ausübt, beruflich im Bereich Asien (Politik, Wirtschaft, Medien) tätig ist oder Veröffentlichungen über Asien vorzuweisen hat. Das Questionnaire kann in der Geschäftsstelle abgefordert werden.
- Besonders hervorzuheben sind die Aktivitäten von Prof. Eberhard Sandschneider (Vorstand der DGA) zur Organisation der zweiten „International Convention of Asia Scholars“ (ICAS 2), die vom 9. bis 12. August 2001 in Berlin stattfand.
3.4 Vertretung des Faches
Die Vertretung des Faches gegenüber der Öffentlichkeit erfolgt durch die DGA derzeit noch nicht systematisch, erste Ansätze können sicherlich noch ausgebaut werden:
- Die Geschäftsführung der DGA nahm regelmäßig an den Sitzungen des Arbeitskreises für gegenwartsbezogene Forschung und Dokumentation über den südund ostasiatischen Raum (AGDA) teil und berichtet dort über die Aktivitäten der DGA. Der AGDA wurde im Oktober 2002 aufgelöst. An seine Stelle soll nach dem Willen der Mitglieder ein offener Arbeitskreis Asienwissenschaften treten, der von der DGA (Dr. Günter Schucher) moderiert werden wird.
- Erwähnt werden sollten auch die Intensivkurse für Chinesisch, Japanisch, Hindi und Indonesisch an der Universität Hamburg, an deren Durchführung sich die DGA beteiligt. Viele Kursteilnehmende erhalten erstmalig einen Einblick in asiatische Sprachen und in den wissenschaftlichen Umgang mit Sprache und Literatur.
- Viele Mitglieder der DGA sind auch in anderen regionaloder länderspezifischen Gesellschaften tätig. Diese Entwicklung kann und will die DGA nicht zurückdrehen, vielmehr sieht sie es als ihre Aufgabe an, die Kontakte (z.B. werden viele Gesellschaften zur Tagung 2003 eingeladen) über die Fachgrenzen hinaus herzustellen und zu verbessern. Darum wurde ein Sonderteil in ASIEN eingerichtet, in dem über die Aktivitäten dieser Gesellschaften berichtet wird. Die Redaktion hat etliche Gesellschaften sukzessive neu aufgenommen und z.B. Angaben zu Adressen und Vorstand eingepflegt. Diese „gelben Seiten“, die zweimal im Jahr erscheinen, sind auch auf der Homepage eingestellt.
- Die Redaktion ist bemüht, den Link der DGA-Website in asienrelevante Websites einzustellen. Durch das Internet konnte z.B. ein Kontakt zur New Zealand Asian Studies Society (NZASIA) hergestellt werden (Zeitschriftenaustausch).
4 Zur finanziellen Lage der DGA
Die finanzielle Lage der DGA war zu Beginn dieses Berichtszeitraums nicht unbedingt beruhigend, da das Polster relativ klein geworden war, Spenden ausblieben und die Rücklagen durch die Kosten für die ASIENHefte, die regelmäßig sehr umfangreich waren, weiter beansprucht wurde. Diesen Herausforderungen wurde auf verschiedenen Ebenen begegnet:
- Die letzte Mitgliederversammlung hatte im Zuge der Euroumstellung eine geringe Anhebung der Mitgliedsbeiträge beschlossen.
- Ausstehende Abogebühren in Höhe von ca. 4.300 DM konnten in 2002 erfolgreich eingeworben werden. Die GFin hat durch erfolgreiche Anzeigenakquisition, gezieltes Einfordern von Beiträgen, Internetbanking,
- die Einrichtung einer E-Mail-Verteiler-Liste, Pflege der Mitgliedsdaten (Statusveränderungen), nur noch
- eine stud. Hilfskraft, einen geringeren Umfang von ASIEN und zuletzt durch die Mitgliederwerbeund Statusüberprüfungsaktion die Einnahmen erhöhen und Ausgaben verringern können.
- Der DGA wurde kostenlos ein neues Logo konzipiert und zur unentgeltlichen Nutzung zur Verfügung gestellt. Der Dank geht hier an die Firma leansite.
- Alles zusammen hat zu einer Erhöhung der Rücklagen geführt.
Den Status für die Jahre 2001 und 2002 (mit den Vergleichszahlen für die drei Vorjahre) erläutert Herr Dr. Günter Schucher, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der DGA, auf der Mitgliederversammlung.
5 Ausblick
Die Notwendigkeit einer Institution, die Informationen und Initiativen aus allen asienwissenschaftlichen Teilbereichen aufgreift und verbreitet, bereichsübergreifende Kontakte fördert und den Transfer in die Praxis verbessert, ist unbestritten. Die vorhergehenden Ausführungen zeigen, dass die DGA durchaus erfolgreich in diesem Sinne tätig gewesen ist. Eine ganze Reihe von Mitgliedern hat sich an diesen Aktivitäten engagiert beteiligt. Allerdings beruht vieles immer noch hauptsächlich auf Aktivitäten der Geschäftsstelle. Die Tagung 2003 wurde erstmals von einem Tagungsteam, gebildet aus dem Vorstand der DGA, konzipiert und durch den Gesamtvorstand organisiert. Die bei der letzten Mitgliederversammlung genannten Bedingungen, dass sich die DGA noch stärker als wissenschaftliche Fachgesellschaft profilieren muss, sind auch weiterhin aktuell. Die DGA muss
- das von ihr repräsentierte fachliche Spektrum und den Organisationsgrad durch die Gewinnung weiterer
- Mitglieder aus allen Bereichen der Asienwissenschaften, am besten durch die Mitglieder selbst, erweitern;
- die Aktivitäten aller Organe der DGA weiter erhöhen;
- und die finanziellen Grundlagen noch mehr verbessern.
Anhang
Anhang 1: Die Zeitschrift ASIEN Anhang 2: Vorstandssitzungen Anhang 3: Tagungen Anhang 4: Durchführung von Japanisch-, Chinesisch-, Hindi- und Indonesisch-Intensivkursen