Tätigkeitsbericht für die Jahre 2003-2005

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Tätigkeitsbericht der Geschäftsführung für die Jahre 2003 bis Juni 2005

1 Allgemeine Entwicklung der Gesellschaft

Unsere Gesellschaft versteht sich als wissenschaftliche Gesellschaft,

  • die nicht nur wissenschaftliche Studien über das gegenwärtige Asien fördern, sondern auch eine breitere Öffentlichkeit über Asien informieren will;
  • die nicht nur Asienwissenschaftler in ihrer Arbeit unterstützen und wissenschaftliche Kontakte über Fächergrenzen hinweg ermöglichen, sondern auch helfen will, Arbeitsbeziehungen in die Bereiche der Politik, Wirtschaft und Kultur hinein herzustellen.

Die Entwicklung und das Wirken unserer Gesellschaft ist damit sowohl von den Entwicklungen in Asien selbst und ihrer Rezeption in der deutschen Öffentlichkeit als auch von den Entwicklungen im Bereich der Asienwissenschaften und der Wissenschaften im Allgemeinen beeinflusst. Das Interesse an Asien hat in der deutschen Öffentlichkeit auch nach der „Asienkrise“ nicht abgenommen, wie u.a. Anfragen vor allem seitens der Medien an die Geschäftsstelle nach wissenschaftlich abgesicherten Informationen sowie die Tagungen Mai 2001 und 2003 sowie im September 2004 belegen, zu denen auch die DGA eingeladen hatte. In deutlichem Widerspruch dazu steht die immer noch bestehende institutionelle Bedrohung asienwissenschaftlicher Forschung und Lehre im Zuge von Sparmaßnahmen und Umstrukturierungen an den Hochschulen. Die Kenntnis der wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Asien wird mit der wachsenden Globalisierung immer wichtiger. In diesem Zusammenhang hatte der Vorstand auf seiner Sitzung vom 16. April 2004 beschlossen, eine gemeinsame Erklärung zur Lage der deutschen Asienwissenschaften zu verfassen und diese den DGA-Mitgliedern, den Universitäten, anderen Fachgesellschaften, der Presse und den Kultusministerien der Länder zukommen zu lassen. In ASIEN 93 (Oktober 2004, S. 7-9) wurde diese Erklärung veröffentlicht; auf den Seiten 141-147 der Ausgabe finden sich Dutzende von Unterstützern sowie einige Stimmen zur Lage der deutschen Asienwissenschaften und das Positionspapier der Gesellschaft für Japanforschung. Das Positionspapier von Prof. Dr. Vincent Houben, Humboldt Universität zu Berlin, zur Lage der Südostasienwissenschaften erschien bereits im April-Heft 2004 (ASIEN 91, S. 87-95) mit dem Titel „Regionalwissenschaften und die Marginalisierung der Südostasienstudien in Deutschland“. Die DGA hat in den letzten zwei Jahren erfolgreich die Interessen der AsienwissenschaftlerInnen vertreten. Sie kann dies, weil sie

  • WissenschaftlerInnen aller Fachgebiete vereinigt,
  • den asienwissenschaftlichen Nachwuchs in Kooperation mit der Uni Münster zu Nachwuchstagungen einlädt,
  • nicht in Konkurrenz zu anderen Gesellschaften steht, auch nicht zu denen der „traditionellen“ Asienwissenschaftler,
  • mit der Zeitschrift ASIEN über ein Medium verfügt, das über alle Fachgrenzen hinweg große Verbreitung gefunden hat und durch die Website www.asienkunde.de (und www.dga-ev.de) über ein Forum verfügt, das sowohl Mitglieder als auch Interessierte nutzen können und inzwischen auch den virtuellen Wissensaustausch durch ein Diskussionsforum im Mitgliederbereich fördert.

Vor diesem Hintergrund sollen nun die Entwicklung der Gesellschaft aufgezeigt und über die Arbeit der DGA berichtet werden. Da ein entscheidendes Instrument des Wirkens der DGA die Herausgabe der Zeitschrift ASIEN ist, soll dabei – wie vor zwei Jahren – der „Bericht der Redaktion ASIEN“ in die Betrachtung einbezogen werden (siehe Anhang 1).

2 Mitgliederentwicklung

Ein wesentlicher Faktor bei der Erfüllung der Aufgaben einer Fachgesellschaft ist zunächst die Entwicklung der Gesellschaft selbst. Die Zahl der Mitglieder ist von 1993 an erstmals seit Ende der 80er-Jahre wieder gestiegen, und zwar von 463 auf 579 im Jahre 1996. Dann blieb die Zahl drei Jahre lang bis 1998 stabil, was durchaus als Erfolg zu werten war. Und seit 1999 steigt die Zahl der Mitglieder konstant wieder an und erreichte Ende 2004 mit 691 Mitgliedern einen neuen Spitzenwert. Zur Jahresmitte 2005 werden 680 Mitglieder erwartet; zum Jahresende könnte ein neuer Spitzenwert erreicht werden – in Zeiten allgemeiner Sparmaßnahmen muss diese Entwicklung – auch in finanzieller Hinsicht – als sehr positiv bewertet werden. Dieser Anstieg der Mitgliederzahlen hat ein bestimmtes Muster:

  • Die Zahl der korporativen Mitglieder ist leicht gestiegen. Hierbei handelt es sich häufig um Universitätsinstitute und Bibliotheken, was wohl darauf hindeutet, dass vor allem die Zeitschrift ASIEN für diese von Interesse geblieben und nicht Mittelkürzungen zum Opfer gefallen ist.
  • Die Zahl der vollzahlenden Mitglieder ist in den letzten zwei Jahren gestiegen. Hierbei handelt es sich vor allem um Wissenschaftler an den Universitäten, aber auch um an Asien Interessierte div. Sparten (z.B. Jura, Handel, Consulting).
  • Auch die Zahl der studentischen Mitglieder und der Doktoranden ist in den letzten zwei Jahren gestiegen: Sie verdoppelte sich im Zeitraum von 1993-1996 und stieg seitdem noch einmal um knapp ein Drittel. Dabei kommen inzwischen viele der Studierenden aus asienkundlichen Fächern.

Absolut gesehen hat sich das Verhältnis zwischen Vollzahlern und Studierenden dahingehend verändert, dass die Statusumstellung aus Juli 2003 bewirkt hat, dass sich der Anteil der Vollzahler erheblich erhöht hat, da viele Studierende inzwischen ihr Studium beendet haben und nun auf Vollzahler umgestellt werden konnten (s. Tabelle). Ein großer Dank gilt hier den Studierenden für ihre Kooperation, die nun auch regelmäßig ihre Immatrikulationsbescheinigung vorlegen, um weiterhin den Studierendenstatus behalten zu können. Dadurch konnten die Mitgliedsbeiträge merklich ansteigen. Sehr positiv ausgewirkt hat sich dabei die Website der DGA, die Zahl der monatlichen Besuchenden der Website erreichte im Januar 2005 mit 7.200 einen neuen Spitzenwert; in den übrigen Monaten liegt diese Zahl bei 6.500. Die Rubriken Asien-Links, Artikel, Lehrveranstaltungen und Asien-Wissenschaften werden am häufigsten besucht. Seit Einrichtung der Online-Beitrittsmöglichkeit gab es knapp 270 Mitgliedsanträge über die Website. Neben der Website wurde seitens der Geschäftsstelle durch die Versendung von Faltblättern an die Universitätsinstitute, Auslage von Faltblättern und ASIEN-Heften auf Tagungen, Workshops und Seminaren, durch Anzeigen in den Zeitschriften des Instituts für Asienkunde, in China Perspectives (Hongkong), in den Mitteilungen der Deutsch-Mongolischen Gesellschaft e.V., in das neue china und in der ZS der AGEE e.V. geworben. In Panorama, Pacific News und Peripherie wurden neue Austauschanzeigen platziert. DGA_MV_2005_Taetigkeitsbericht_2003-2005_Mitgliederentwicklung Zur finanziellen Stärke der DGA tragen neben den Mitgliedseinnahmen auch die Abonnements der Zeitschrift ASIEN bei sowie in geringer Höhe – und ausbaufähig – kostenpflichtige Anzeigen. Die Zeitschrift wird weiterhin in einer Auflage von 1.000 Exemplaren gedruckt und an die Mitglieder sowie an 140 Abonnenten versandt. Über 50 Personen und Institutionen erhalten ASIEN kostenlos. Die Zahl der Abonnenten ist wieder leicht gestiegen; hier fruchtete eine Werbekampagne, die die asiatischen Botschaften in Deutschland als Zielgruppe hatte. Bei den „traditionellen“ Abonnenten, den Universitäts- und Staatsbibliotheken, scheint ASIEN als Fachorgan weiter anerkannt zu sein.

3 Aufgabenbereiche der DGA

Zu den Aufgaben einer wissenschaftlichen Gesellschaft gehört es,

  • zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses beizutragen,
  • zur Intensivierung des fachwissenschaftlichen Diskurses beizutragen und ihre Mitglieder durch Aufbereitung entsprechender Informationen an der fachlichen Entwicklung im eigenen Fach und in benachbarten Fächern teilhaben zu lassen (durch Tagungen, Literaturanalysen und Konferenzberichte),
  • neuere Forschungsthemen, -projekte und -ergebnisse zur Diskussion zu stellen,
  • ein Forum für den Informationsaustausch (z.B. Forum auf der Website) zu bieten,
  • die nationale und internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit durch Sammlung und Verbreitung entsprechender Informationen (z.B. Fördermöglichkeiten) verbessern zu helfen,
  • die Kontakte zu anderen Wissenschaftlervereinigungen zu intensivieren und die Vertretung nach außen zu verbessern (z.B. durch die Abstimmung und Zusammenarbeit mit Wissenschaftsorganisationen).

3.1 Nachwuchsförderung

Für die Mitgliedschaft in der DGA ist kein akademischer Abschluss erforderlich wie in manchen anderen wissenschaftlichen Fachgesellschaften. Dies kann an sich schon als Fördermaßnahme begriffen werden, ermöglicht es doch dem Nachwuchs, sich in die „Gemeinschaft der Wissenschaftler“ einzubringen. Dass dies für viele Studierende und DoktorandInnen attraktiv ist, zeigen die oben genannten Neueintritte. Darüber hinaus stellen wir in ASIEN und auf unserer Homepage Informationen bereit, die auch für den Nachwuchs von Interesse sind. Z.B. informieren wir regelmäßig über die Lehrveranstaltungen (LV) und Studiengänge. Die LV wurden ab Oktober 2002 erstmalig zum Download auf der Website in einer neu eingerichteten Rubrik bereit gestellt. Seit 2003 sind die LV-Angebote nur noch dort zu finden; in ASIEN werden sie nicht mehr veröffentlicht. Auf der Homepage haben wir außerdem unter dem Punkt „Asienwissenschaften“ Links zu den Websites der asienkundlichen Seminare sowie zu Instituten und anderen forschungsrelevanten Einrichtungen aufgelistet. Eine Liste von Stipendien- und Praktikumsmöglichkeiten für China ist auf unserer Homepage zu finden, Links zu entsprechenden Informationen für Japan und Korea sowie zum DAAD werden dort genannt. Die Beiträge aus ASIEN, die sich mit Hinweisen auf die Nutzung des Internets beschäftigen, wurden auch auf unserer Homepage als „ASIEN-Texte“ eingestellt. Bisher waren dies vor allem Texte zu Südostasien, die dankenswerterweise von Dr. Wischermann und Dr. Sander organisiert wurden. In Nachfolge der Nachwuchstagungen junger Asienwissenschaftler des Ost-West-Kollegs in Brühl veranstaltet die Akademie für Politische Bildung Tutzing in Kooperation mit der Bundeszentrale für Politische Bildung vom 2.-4. September 2005 in Tutzing die 2. Sommerakademie Asien (Nachwuchstagung ASIEN: Politik und Wirtschaft). Hier sei Saskia Hieber, Akademie für Politische Bildung Tutzing, ganz herzlich gedankt. Im Herbst 2004 fand bereits die 1. Sommerakademie erfolgreich statt. Seit vielen Jahren beteiligt sich die DGA auch an den Tagungen für Nachwuchswissenschaftler. Die Tagung 2003 (im damaligen Ost-West-Kolleg, Brühl) musste jedoch leider aufgrund zu geringer Anmeldungen ausfallen. Um in Zukunft wieder Nachwuchstagungen anbieten zu können, war ein gewisses Engagement der WissenschaftlerInnen in der DGA notwendig. Dankeswerterweise hat sich auf Initiative von Katja Freistein, HSFK Frankfurt/Main, und Lydia Seibel, Uni Münster, sowie mit anfänglicher Unterstützung durch Prof. Dr. Susanne Feske und Katharina Röper, beide Uni Münster, eine Nachwuchsgruppe „Asienforschung“ neu gegründet und vom 17.-19.6.2005 im Kloster Höchst eine Nachwuchs-Tagung abgehalten. Lydia Seibel und Katja Freistein waren maßgeblich an der Organisation beteiligt und wurden als Sprecherinnen gewählt. Allen sei für ihr Engagement ganz herzlich gedankt. Die Nachwuchsgruppe „Asienforschung“ hat sich der DGA als Arbeitskreis angegliedert. An der Tagung nahm neben den 40 TN die GFin teil und stellte die DGA und ASIEN vor. Viele TN sind bereits Mitglieder der DGA; ca. 20 TN stellten ihre Forschungsprojekte in Kurzreferaten vor (siehe Anhang 3). Kooperationen zwischen beiden Nachwuchsgruppen sind angedacht.

3.2 Förderung des fachwissenschaftlichen Diskurses

Genuine Aufgabe einer Fachgesellschaft ist, die Mitglieder an der fachlichen Entwicklung im eigenen Fach und in benachbarten Fächern teilhaben zu lassen. Darum hat sich die Geschäftsstelle auf verschiedenen Wegen bemüht:

  • An erster Stelle ist hier natürlich wieder die Zeitschrift ASIEN zu nennen. Ein Blick auf die Autorenliste eines jeden Heftes zeigt den großen Kreis der einbezogenen Wissenschaftler. In erster Linie ging es der Redaktion darum, diesen Kreis zu erweitern, die Qualität der Zeitschrift zu steigern, mehr englischsprachige Artikel einzuwerben und ASIEN international sichtbarer zu machen und zu profilieren.
  • Das Bemühen wurde fortgesetzt, durch die thematische Gruppierung von Beiträgen den besonderen Charakter der „Asien“-Zeitschrift stärker zur Geltung kommen zu lassen. Für das Januar-Heft 2004 galt dies für den Themenschwerpunkt Regionalismus, für das Oktober-Heft 2004 für den Themenschwerpunkt Korea und für das Januar-Heft 2005 für den Themenschwerpunkt Indien.
  • Auf Anregung des Vorstandsvorsitzenden wurde in der Oktober-Ausgabe 2004 erstmals ein Editorial publiziert, welches das Editorial Board rotierend verfasst.
  • Die Redaktion konnte im Berichtszeitraum die Rubrik „Asien aktuell“ etablieren: Eine Rubrik, die kurze wissenschaftliche Analysen zu einem zeitnahen, aktuellen Thema aufnimmt, die nicht das Gutachterverfahren durchlaufen (können).
  • Zu nennen sind weiter vor allem Konferenzberichte, Buchrezensionen, Projektberichte, Konferenzankündigungen — Informationen, die von der Redaktion aktiv gesammelt werden und bewusst einen breiten Raum in der Zeitschrift einnehmen. Erreicht wurde im Berichtszeitraum auch eine breitere Streuung und Vielfalt der Themen und fast alle Asien-Regionen konnten im Berichtszeitraum abgedeckt werden.
  • Auch die schon erwähnten Beiträge zur Bedeutung des Internets für die Asienwissenschaften sind als Hilfestellung für Asienwissenschaftler gedacht.

Neben der Zeitschrift ASIEN spielen für den fachwissenschaftlichen Diskurs Tagungen eine wichtige Rolle.

  • Zu nennen sind hier natürlich zuerst unsere eigenen Tagungen, die wir alle zwei Jahre im Zusammenhang mit der Mitgliederversammlung durchführen. Dabei finden wir stets Themen, die erstens aktuell sind, zweitens ganz Asien betreffen und drittens über die Asienwissenschaftler hinaus auch andere an Asien Interessierte ansprechen. Vor zwei Jahren hatten wir das Thema „Möglichkeiten und Grenzen europäischer Politik in Asien“ gewählt. Die Tagung, die mit einer keynote speech des Bundesaußenministers Joschka Fischer (kurzfristig vertreten durch StS Jürgen Chrobog, AA) im Atrium der Deutschen Bank in Berlin und anschließendem Empfang dort eröffnet worden war, war mit ca. 150 Teilnehmenden gut besucht. Ihre Durchführung wurde — wie auch in diesem Jahr — durch die freundliche Unterstützung des Japanisch-Deutschen Zentrums Berlin, des IFA und des OAV Hamburg ermöglicht.
  • Darüber hinaus lädt die DGA ihre Mitglieder in den Jahren zwischen den Mitgliederversammlungen zu Tagungen des Instituts für Asienkunde ein. Am 30. September 2004 lautete das Thema der regulären IfATagung „Asiens neue Wirtschaftsdynamik: Regionale und internationale Dimensionen“, die in Zusammenarbeit mit dem APA und dem DIHK und in Berlin veranstaltet wurde. Auch diese Tagung war mit 200 Teilnehmenden sehr gut besucht.
  • Der fünfte Workshop des ASC (Arbeitskreis für sozialwissenschaftliche Chinaforschung), der sich 2000 innerhalb der DGA gegründet hatte und inzwischen ca. 45 Mitglieder hat, fand im Januar 2005 in Brühl statt. Der dritte Workshop fand im Rahmen der DGA-Tagung im Mai 2003, der vierte Workshop im Januar 2004 statt. Der ASC arbeitet am Beispiel „China“ an der methodischen Grundlegung der so genannten „area studies“ (Regionalwissenschaften) und fragt in diesem Zusammenhang auch nach der Relevanz wissenschaftlicher Einsichten für die praktische Auseinandersetzung mit China. Die Beiträge untersuchten unter Verwendung von theoretischen Ansätzen der Sozial-, Politik-, Wirtschaftsund Rechtswissenschaften Fragestellungen zum modernen China. Die Programmatik und ein Aufnahmeformular ebenso wie die Berichte    der Tagungen des ASC sind auf der Homepage der DGA unter http://www.asienkunde.de/arbeitskreise/index.html zu finden.

3.3 Förderung des internationalen wissenschaftlichen Austauschs

Im Bereich der internationalen Zusammenarbeit ist die Gesellschaft bisher nur in geringem Maße aktiv geworden. Erfreulicherweise ist die Resonanz auf den Vorstandsbeschluss (siehe Anhang 2) vom 28.11.2003, ein International Board zu berufen, um der internationalen Wahrnehmung der DGA und der Profilierung von ASIEN gerecht zu werden, sehr positiv verlaufen. Alle angesprochenen und renommierten Asienwissenschaftler haben die Berufung angenommen; folgende Personen gehören dem International Board an: Dr. Sanjaya Baru, Indien, Prof. Dr. Anne Booth, England, Prof. Dr. Chu Yun-han, Taiwan ROC, Prof. Dr. Lowell Dittmer, USA, Prof. Dr. Reinhard Drifte, England, Prof. Dr. Park Sung-Hoon, Südkorea, Prof. Dr. Anthony Reid, Singapur, Prof. Dr. Ulrike Schaede, USA, Jusuf Wanandi, Indonesien. Ansätze zum Zeitschriftentausch mit internationalen Asienfachgesellschaften sind vorhanden, müssten bei Zeit aber weiter ausgebaut und Kontakte mit Asienwissenschaftlern hier geknüpft werden. Bemühungen um mehr englischsprachige Aufsätze in ASIEN wurden fortgesetzt. Problematisch sind hier allerdings die Lektoratstätigkeit und das Einwerben englischsprachiger Aufsätze. In der Juli-Ausgabe 2004 gab es erfreulicherweise gleich zwei englischsprachige Beiträge, in der Januar-Ausgabe 2005 sogar drei. Auf der Website wurde zum Januar 2003 eine Rubrik mit „english articles“ eingerichtet. Englischsprachige Aufsätze können hier im Volltext heruntergeladen werden, was der Internationalisierung und besseren internationalen Wahrnehmung dienen soll. 3.4 Vertretung des Faches, Öffentlichkeitsarbeit Die Vertretung des Faches gegenüber der Öffentlichkeit erfolgt durch die DGA derzeit noch nicht systematisch, erste Ansätze liegen in folgenden Bereichen:

  • Im Rahmen der Botschafterkonferenz im Auswärtigen Amt in Berlin nahmen Dr. Günter Schucher und Prof. Dr. Dietmar Rothermund am 10. September 2003 an einem Round-Table-Gespräch teil. Mit Dr. Werner Draguhn und Dr. habil. Christian Wagner waren insgesamt vier Vorstandsmitglieder der DGA dort vertreten, um sich zum Thema ‘Asien-Studien in Europa’ auszutauschen. Dr. Günter Schucher erstellte auch einen Bericht der Botschafterkonferenz für ASIEN 90 (Januar 2004, S. 66-70).
  • Die GFin Christine Berg nahm als Gast am Treffen deutscher NGOs mit dem ASEF-Direktorium, ebenfalls im Auswärtigen Amt in Berlin, am 7. Mai 2003 teil, um sich über die Fördermöglichkeiten der ASEF für die DGA zu informieren.
  • Die GFin Christine Berg nahm am 3. März 2005 an dem Deutsch-Chinesischen Bildungsforum in Hamburg teil, um sich über die Hochschulsituation in China und Initiativen und Kooperationen in den Bildungsund Wissenschaftsbeziehungen Hamburg-China für die DGA zu informieren. Weitere Infos dazu unter http://www.icgs.de/RELAUNCH/pages/press.php
  • Für die Zeitschrift PGM (Ausgabe 5/2004, S. 17), die Zeitschrift Deutschland (Ausgabe 5/2004, S. 36-37) und die englischsprachige CD-ROM des Auswärtigen Amtes zur Verwendung durch die Auslandsvertretungen in Asien in der Pressearbeit konnte durch Interviews und Pressemitteilungen ein umfassendes Bild der DGA und ASIEN gegeben werden.
  • Mit dem Asienhaus Essen besteht seit 2004 eine enge Kooperation in Bezug auf Öffentlichkeitsarbeit: Ankündigungen der Zeitschriften und Tagungen werden im Austausch jeweils an Interessierte weitergeleitet, um einen möglichst großen Kreis von an Asien Interessierten zu erreichen.
  • Erwähnt werden sollten auch die Intensivkurse für Chinesisch, Japanisch, Hindi und Indonesisch an der Universität Hamburg, an deren Durchführung sich die DGA beteiligt. Viele Kursteilnehmende erhalten erstmalig einen Einblick in asiatische Sprachen und in den wissenschaftlichen Umgang mit Sprache und Literatur.
  • Viele Mitglieder der DGA sind auch in anderen regionaloder länderspezifischen Gesellschaften tätig. Diese Entwicklung kann und will die DGA nicht zurückdrehen, vielmehr sieht sie es als ihre Aufgabe an, die Kontakte (z.B. werden viele Gesellschaften zur Tagung 2005 eingeladen) über die Fachgrenzen hinaus herzustellen und zu verbessern. Darum wurde ein Sonderteil in ASIEN eingerichtet, in dem über die Aktivitäten dieser Gesellschaften berichtet wird. Die Redaktion hat etliche Gesellschaften sukzessive neu aufgenommen und z.B. Angaben zu Adressen und Vorstand eingepflegt. Dies gilt vor allem für europäische, aber auch US-amerikanische und australische sowie neuseeländische Asien-Fachgesellschaften. Die Gesellschaften dieser „gelben Seiten“, die zweimal im Jahr erscheinen, sind auch auf der Homepage eingestellt.

4 Zur finanziellen Lage der DGA

Die finanzielle Lage der DGA war bis Ende 2001 nicht unbedingt beruhigend, da das Polster relativ klein geworden war, Spenden ausblieben und die Rücklagen durch die Kosten für die ASIEN-Hefte, die regelmäßig sehr umfangreich waren, weiter beansprucht wurde. Seit 2002 sind die Einnahmen, vor allem die Mitgliedsbeiträge, jedoch kontinuierlich und erheblich gestiegen und die Ausgaben in verschiedenen Bereichen konnten deutlich verringert werden. Ausstehende Mitgliedsbeiträge konnten weitest gehend eingefordert werden. Die Mitglieder- und Abonnentenakquise sowie die Statusumstellung der Mitglieder können als erfolgreich durchgeführt bezeichnet werden. Die erhöhten Einnahmen müssen nun zeitnah ausgegeben werden. Die GFin hofft, dass dieser Trend beibehalten werden kann, und wünscht, dass sich alle Mitglieder aktiv an der Mitgliedergewinnung beteiligen werden. Den Status für die Jahre 2003 und 2004 (mit den Vergleichszahlen für die drei Vorjahre) erläutert Dr. Günter Schucher, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der DGA, auf der Mitgliederversammlung.

5 Ausblick

Die Notwendigkeit einer Institution, die Informationen und Initiativen aus allen asienwissenschaftlichen Teilbereichen aufgreift und verbreitet, bereichsübergreifende Kontakte fördert und den Transfer in die Praxis verbessert, ist unbestritten. Die vorhergehenden Ausführungen zeigen, dass die DGA durchaus erfolgreich in diesem Sinne tätig gewesen ist. Eine ganze Reihe von Mitgliedern hat sich an diesen Aktivitäten engagiert beteiligt. Allerdings beruht vieles immer noch hauptsächlich auf Aktivitäten der Geschäftsstelle. Die Tagung 2005 wurde leider wieder einmal nur von dem Geschäftsführenden Vorstandsmitglied der DGA und der Geschäftsführung konzipiert und organisiert. Ein Dank geht an die Chairs der drei Workshops. Die bei der letzten Mitgliederversammlung genannten Bedingungen, dass sich die DGA noch stärker als wissenschaftliche Fachgesellschaft profilieren muss, sind auch weiterhin aktuell. Die DGA muss

  • das von ihr repräsentierte fachliche Spektrum und den Organisationsgrad durch die Gewinnung weiterer Mitglieder aus allen Bereichen der Asienwissenschaften, am besten durch die Mitglieder selbst, erweitern;
  • die Aktivitäten aller Organe der DGA weiter erhöhen; insbesondere für die Vorbereitung der nächsten Tagung;
  • und die finanziellen Grundlagen stabil halten, umso mehr, als dass eventuell höhere Kosten für Veränderungen seitens der Druckerei und des genutzten Raumes (= Geschäftsstelle) auf die DGA zukommen können.

Anhang

Anhang 1: Die Zeitschrift ASIEN Anhang 2: Vorstandssitzungen Anhang 3: Tagungen Anhang 4: Durchführung von Japanisch-, Chinesisch-, Hindi- und Indonesisch-Intensivkursen